Februar 2006: Kalter Winter setzt sich fort

Wetterbericht Februar 2006 für den Gäuboten, von W. Roos

Zum meteorologischen Frühlingsbeginn hält sich der Winter mit neuen Schneefällen noch sehr hartnäckig. Der Februar war mit Durchschnittstemperaturen unter Null Grad im Gäu sowohl deutlich zu kalt als auch recht sonnenscheinarm und etwas zu trocken.

Mal waren es eiskalte Ost- und Nordwinde, mal nasskalte und wechselhafte Wetterlagen, die bislang wärmere Vorfrühlingstage verhinderten. Der Februar schaffte es bei uns nur einmal in der dritten, etwas milderen Woche auf knapp über 10 Grad Plus, ansonsten lagen die Tageshöchstwerte an der Herrenberger Wetterstation meist wenig über dem Gefrierpunkt. Die Mitteltemperatur pendelte sich bei Minus 0,2°C ein, über ein Grad unter dem langjährigen Mittelwert. Dennoch hielten sich Schneefälle aufgrund der meist trockenen Kälte in Grenzen: Der größere Teil des Monatsniederschlags fiel nämlich als Regen bei etwas milderem Westwetter um die Monatsmitte. Insgesamt lagen die Niederschlagsmengen im Gäu mit 40 mm bis 44 mm noch im Rahmen. Normal bringt es der Februar im Gäu auf 48 mm. Beim Sonnenschein kam man im vergangenen Monat aber zu kurz: Statt der zu erwartenden 84 Stunden machte sich die Sonne mit nur 64 Stunden und vielen trüben Tagen sehr rar.

Nach eisigem Auftakt mit Sonnen- und Nebeltagen, kam es in zweiten Februarwoche zu ergiebigen Schneefällen mit bis zu 20cm Schneehöhe oberhalb von 500m. Am 627m hohen Kühlenberg hielt sich eine geschlossene Schneedecke aufgrund des nachfolgenden kurzen Tauwetters aber nur eine Woche und insgesamt im Februar an nur 14 Tagen, zumal die letzte Dekade erneut trocken und kalt verlief. Die Wetterstation auf der höchsten Gäukuppe registrierte für den letzten Wintermonat insgesamt 12 Dauerfrosttage, Temperaturen von Minus 11,2 Grad am 4. bis Plus 8,3 Grad am 20. sowie ein Temperaturmittel von Minus 1,2°C.

Mit dem Februar ging der meteorologische Winter zu Ende. Nach der Statistik war er im Gäu zwar nicht der schneereichste, allerdings der kälteste in den letzten Jahrzehnten mit langen Dauerfrostphasen und auffallend wenig Niederschlag. Mit 145 mm wurden von Dezember bis Februar nur etwa 80 % des Niederschlagssolls erreicht. Tiefgefrorene Böden, um die 65 bis 70 Schneedeckentage auf den Höhen sowie nur wenige milde Witterungsabschnitte waren weitere Markenzeichen der letzten drei Monate, die bei den Mitteltemperaturen ausnahmslos im Frostbereich lagen: in Herrenberg im Schnitt bei Minus 0,9°C und am Kühlenberg bei Minus 1,6°C. Somit war der Winter, am langjährigen Mittel gemessen, etwa 1,5 Grad zu kalt.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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