2006: Kältester Januar seit über 20 Jahren

Wetterbericht Januar 2006 für den Gäuboten, von W. Roos

Eisige Temperaturen, viel Sonnenschein und wenig Niederschlag prägten den Januarwinter, der im Gäu mit durchschnittlich Minus 2,6°C mit Abstand der kälteste der letzten 20 Jahre war.

Einen derart kalten Wintermonat mit anhaltendem Dauerfrost und tief gefrorenen Böden gab es in Herrenberg zuletzt nur noch in den Jahren 1987 und mit Abstrichen auch 1997. Die Wetterstation am Herrenberger Andreae-Gymnasium registrierte entgegen dem Trend der letzten Jahre fast ausnahmslos kalte Wetterlagen mit eisigen Ostwinden und ohne die sonst üblichen mehrtägigen Wärmeeinbrüche. Deutliche Plusgrade mit bis zu maximal 6,0°C erlaubte die allmählich wärmende Wintersonne dagegen erst gegen Ende des Monats. 28 Frosttage, darunter 12 mit Dauerfrost und durchschnittlichen Tagestemperaturen zwischen Minus 5 und Minus 10 Grad führten auch dazu, dass der Januar im Gäu um über 2°C gegenüber dem Klimamittel des Bezugszeitraumes von 1961 bis ´90 zu kalt ausfiel.

Relativ mild, trübe und zu warm für die Jahreszeit gestalteten sich bislang nur die ersten Tage im neuen Jahr, wie Yannick Marion und Fabian Falck von der Wetter-AG feststellten. Danach wurden wärmende und feuchte atlantische Luftmassen aber weitgehend von ortsfesten Hochdruckzellen mit trockenen und kalten Ostwinden abgeblockt. Kältester Januartag war in Herrenberg der 15te mit Temperaturen zwischen Minus 3 und Minus 13 Grad, am 623m hohen Kühlenberg bei Oberjettingen der 27te mit Werten zwischen Minus 6 und Minus 12 Grad. Dort war das Wetter durch häufige Inversionen oft etwas milder und deutlich trockener als im Tal. Das Januartemperaturmittel pendelte sich an der Wetterstation beim Höhenhof Gölz dennoch bei eisigen Minus 3,0°C ein.

Die Trendwende beim Niederschlag blieb vorerst noch aus, denn ein Durchkommen für regenbringende Westwinde gab es lediglich am 17ten mit rund 12 Liter pro Quadratmeter, mehr als die Hälfte der gesamten Monatssumme. Wenig ergiebig dagegen die recht häufigen Schneefälle als ausflockende Restfeuchte der polaren Kaltluft, so dass mit rund 23 mm für den Monatsniederschlag kaum die Hälfte des Solls erfüllt wurde. Dennoch hielt sich im Gäu fast den ganzen Monat eine geschlossene dünne Schneedecke bis maximal 10 cm Höhe.

Überaus erfreulich einmal mehr die Sonnenscheinbilanz, die insbesondere durch die letzte Januarwoche mit ungetrübter Strahlung noch stark aufgebessert wurde. Normalerweise schafft es der im Durchschnitt eher trübe Januar bei uns nur auf 62 Sonnenstunden. Dieses Mal waren es mit 116 Stunden fast doppelt so viele.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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