Juli 2005: von atlantischen Luftmassen geprägt

Wetterbericht Juli 05 für den Gäuboten, von Wolfgang Roos

Unwettertage, hochsommerliche Hitze und kühle Witterungsphasen prägten den Juli, der sich im Gäu viel zu nass und wechselhaft zeigte. An vier Tagen registrierte unsere Wetterstation extreme Regenmengen bis zu 30 mm am Tag. Mit 16,1°C am Kühlenberg und 18,0°C in Herrenberg war der Juli im Gäu dennoch etwas zu warm.

Statt sonniger Hochdrucklagen beherrschten im vergangenen Monat überwiegend atlantische Luftmassen wechselnder Herkunft das Geschehen. Die Vermischung kalter Polarluft und feuchtwarmer Tropikluft barg nicht nur erhebliches Unwetterpotenzial in sich, sondern sorgte im Gäu auch für ein ständiges Auf und Ab bei den Temperaturen. Mal war es herbstlich kühl, mal drückend schwül. Ein längerer trocken-warmer Abschnitt mit insgesamt 13 „Sommertagen“, darunter auch 5 „Heiße Tage“ mit über 30 Grad stellte sich in der Gäustadt am ehesten noch zwischen dem 11. und 18. ein.

Bereits die erste Julidekade erbrachte 73 mm Regen, so viel, wie sonst in einem normalen Juli. Unwetterartige Schauer mit 18 mm Nass in einer Stunde entwickelten sich besonders am 4. beim Durchzug einer Kaltfront. In ihrer Böenwalze kam es in Herrenberg außerdem zu Windgeschwindigkeiten bis 98 km/h (Windstärke 10 oder „schwerer Sturm“). Extreme Wetterverhältnisse auch am 10. Juli: Innerhalb weniger Stunden schüttete es bei schweren Gewittern nochmals 25 Liter herunter. Danach ließen die Niederschläge bei weiterhin recht durchwachsenem Sommerwetter vorrübergehend nach.
Zum Monatsende sickerten wieder gewitterträchtige Luftmassen aus Südwest ein: Neben den bisherigen Höchsttemperaturen des Jahres von 33,8°C am 28. in Herrenberg und 31,9°C am 627 m hohen Kühlenberg brachten sie rund 30 mm Regen, Sturmböen und in einigen Gebieten des Gäus schweren Hagelschlag. Der gesamte Monatsniederschlag summierte sich dabei in Herrenberg auf 132 mm und am Kühlenberg noch auf knapp 110 mm.

Alles in allem präsentierte sich der Juli sehr wetterlaunisch und nur sporadisch hochsommerlich. Statt durchschnittlich 233 Stunden schien die Julisonne im Gäu nur 205 Stunden lang, im Juni waren es dagegen noch 267 Stunden.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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