Mai 2005: Extreme Temperaturwechsel

Wetterbericht Mai 05 für den Gäuboten, von Wolfgang Roos.

Extreme Temperaturwechsel und reichlich Regen prägten das Wetter im Mai. Über weite Strecken unterkühlt, wartete der „Wonnemonat“ zum Schluss doch noch mit hochsommerlicher Hitze auf. Die Herrenberger Wetterstation meldete bereits die ersten heißen Tage des Jahres. Nur deshalb war der vergangene Monat im Gäu auch um ein Grad zu warm .

Bis auf 31,4°C kletterte das Quecksilber am 28. und 29. in Herrenberg. So heiß war mit Sicherheit noch kein Maitag in den letzten Jahrzehnten in der Gäustadt. Die subtropischen Temperaturen mitten im Frühling waren jedoch nicht allein das Werk intensiver Sonneneinstrahlung, vielmehr wirbelte das erste kräftige Sommerhoch heiße Azorenluft ins Gäu.
Sonne satt und Badewetter beschränkten sich aber im wesentlichen auf die ersten beiden Maitage sowie auf die letzte Maiwoche. Sie rettete letztlich auch die Temperatur- und Sonnenscheinbilanz, zumal der Frühlingsmonat bis dahin reichlich unterkühlt und trüb daher kam: Am Ende lagen die Temperaturmittel bei 13,3 °C für Herrenberg, und 12,4°C für den rund 200m höher gelegenen Kühlenberg. Die Sonne schien mit 218 Stunden sogar etwas länger als in einem Durchschnittsmai, davon jedoch runde Hundert in den letzten Tagen.

Die regelmäßig auftretenden Kälterückfälle zur Zeit der Eisheiligen brachten auch in diesem Jahr zwischen dem 9. und 19. nochmals leichte Bodenfröste, am 11. sogar leichten Luftfrost von Minus 0,2°C. Es war der bisher späteste Frosttermin im Frühjahr.

Die Wetter-AG am Herrenberger Andreae-Gymnasium registrierte bis dato schon 7 Sommertage, darunter sogar 3 Hitzetage mit über 30 Grad, was für einen Mai sehr ungewöhnlich ist. Christian Heinkel stellte für die höchste Gäulage beim Oberjettinger Kühlenberg 4 Tage mit über 25 Grad fest, sowie eine Höchsttemperatur von 29,5°C am 28. Mai.

Weiterhin im Plus die bisherigen Niederschlagssummen: Für das ganze Jahr kamen bis jetzt im Gäu zwischen 280 mm und 320 mm zusammen.
Auch die Mairegen fielen reichlich und regelmäßig, längere trockene Abschnitte kamen nicht vor. Am ergiebigsten schüttete es am16 ten, 23 ten sowie am 30 ten, als erneut polare Luftmassen die schwülwarme Luft entlang einer Kaltfront abdrängten und für einen kühlen Ausklang sorgten. Mit 80,2 mm für Herrenberg sowie 85,5 mm am Kühlenberg avancierte der Mai zum bislang niederschlagsreichsten Monat des Jahres und war unterm Strich etwas zu nass. Das langjährige Maimittel liegt im Gäu bei 70 bis 75 mm.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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