Februar 2005: Frostig und schneereich

Der Winter lässt nicht locker. Schneemassen wie zuletzt vor Jahrzehnten und eisige Kälte bestimmen den Spätwinter im Gäu.

Ausgerechnet zum meteorologischen Frühlingsbeginn meldet die Herrenberger Wetterstation einen neuen Kälterekord mit Minus 20,4°C. Unmittelbar über der noch 23 cm hohen Schneedecke fiel das Quecksilber am 1. März sogar bis auf 25,6 Grad unter Null. Ursächlich für den Extremfrost waren trockene, arktische Luftmassen, die in sternenklarer Nacht noch weiter auskühlten. Auch am letzten Februartag zeigten die Thermometer der Herrenberger Wetterstation am Andreae-Gymnasium schon eisige Minus 16,1°C. Dabei startete der Monat sogar recht mild mit bis zu 10 Grad Plus, bis kurz darauf Orkantiefs die polare Kaltluft anzapften.

Im Mittel war der vergangene Monat in Herrenberg mit Minus 0,9°C gleich um 1,8 Grad zu kalt. Ähnlich frostig verlief übrigens auch schon der Februar vor zwei Jahren, sowie auch der Februar 99 , der ebenfalls mit Minus 16,3°C aufwartete. Eine vergleichbare Schneelage wie zur Zeit kam allerdings in den letzten 20 Jahren im Gäu nicht mehr vor. Langläufer kommen derzeit bei anhaltendem Dauerfrost auch im tiefverschneiten Schönbuch bei rund 30 cm Schneehöhe und gut gespurten Loipen voll auf ihre Kosten.

Hochwinterlich präsentierte sich der Februar besonders auf den Gäuhochflächen von Jettingen bis Deckenpfronn. Erhebliche Neuschneemengen, einhergehend mit Schneeverwehungen, machten Autofahrern und Winterdiensten laufend zu schaffen. Am Oberjettinger Kühlenberg wuchs die Schneedecke bis zum Monatsende auf 35 cm an. Insgesamt summierte sich dort die gesamte Neuschneemenge auf 75 cm. Vollkommen schneefrei blieben die obersten Gebiete im Gäu nur am 12. des Monats. Erhebliche Neuschneemengen von täglich etwa 10 cm gab es vom 13. bis zum 17., sowie nochmals am 23. und 27. des Monats. Die Wetterstation am Kühlenberg registrierte am letzten Februartag ein Temperaturmittel unter Minus 10 Grad.

Die Sonne hatte im zurückliegenden Monat einen schweren Stand. Nur am allerletzten Februartag strahlte sie von früh bis spät. 15 Februartage blieben in Herrenberg dagegen fast ohne jeden Sonnenstrahl und mit 52 Stunden Sonnenschein wurden lediglich 60% vom Soll erreicht.
Günstig dagegen die Niederschlagsbilanz. Die Februarsummen lagen im Gäu bei 20 Niederschlagstagen zwischen 60 und 70 mm, die großenteils als Altschnee lagern. Bleibt zu hoffen, dass die kommende Schneeschmelze nicht mit einer Regenperiode zusammenfällt.

Unterm Strich war dies ein strenger Winter mit eisigem Finale. Zusammen fielen die drei Wintermonate Dezember, Januar und Februar in Herrenberg mit genau 0,0°C gegenüber dem Klimanormal von 0,4°C etwas zu kalt aus. Die Zahl der sogenannten Eistage mit Tageshöchsttemperaturen unter Null belief sich auf überdurchschnittliche 21. Nur der Januar war sonnig und mit zum Teil vorfrühlingshaften Temperaturen deutlich zu warm. Er war in allen Belangen am erträglichsten, strenger Frost setzte erst zum Ende ein. Beim Niederschlag war der Winter mit 50 bis 70 mm pro Monat etwas zu feucht. Dazu trug hauptsächlich der Februar durch den vielen Schnee bei. Er war einmal mehr der eigentliche Wintermonat.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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