Viel Regen im August 2004

Der August erfüllte in punkto Sommer und Sonne nicht ganz die in ihn gesetzten Erwartungen. Überwiegend nass und phasenweise frühherbstlich kühl präsentierte er sich im Gäu. Die Sommerstimmung mit Hitzegraden hielt dagegen nur noch bis zur Monatsmitte. Dennoch: Unterm Strich war der August mit 18,4 Grad statistisch gesehen sogar noch deutlich zu warm.

Die „Hundstage“ brachten bis zum 12. des Monats nochmals stabiles und trockenes Hochsommerwetter mit bis zu 31,4°C in Herrenberg und Sommertage in Serie, an denen das Quecksilber nahe an oder über die 30-Grad-Marke kletterte. Danach gingen die Temperaturen bei sehr wechselhaftem und regnerischem Wetter aber insgesamt auf Talfahrt. Lediglich zwei Sommertage konnte man in Herrenberg in der zweiten Monatshälfte noch genießen.

Der Eindruck eines eher verregneten Augustes mit weniger Sonne als üblich täuscht nicht, denn auch die Messgeräte an der Wetterstation am Herrenberger Andreae-Gymnasium bestätigen dies: Anstelle von normalen 210 Sonnenstunden fiel hier die Bilanz im letzten Sommermonat mit 195 Stunden etwas dürftiger aus. Anders dagegen beim Niederschlag: diesbezüglich registrierte die Herrenberger Station mit 108 Liter auf den Quadratmeter nicht nur das rund Anderthalbfache des Solls, sondern auch den seit Januar mit Abstand höchsten Monatswert. Maßgeblichen Anteil an der außergewöhnlichen Regenspende im August hatten der 24. mit 20,3 Litern, der 6. mit 20,1 Litern sowie auch der 12. mit 15,1 Liter, jeweils gebunden an gewittrige Wetterfronten. Der Rest verteilte sich auf die übrigen 16 Regentage, an denen das schützende Wolkendach aber verhinderte, dass die bis Halbzeit noch hohe Mitteltemperatur von über 20 Grad dramatisch nach unten ging. So blieb der August mit seiner Mitteltemperatur noch um gut 1,5 Grad über dem langjährigen Mittelwert.

Mit dem August endete auch der meteorologische Sommer. Im Konzert der letzten sehr warmen Vorgänger konnte er sowohl bei den Temperaturen als auch beim Sonnenschein nicht mithalten. Dafür war er aufgrund der nassen Witterung der letzten Wochen aber weniger trocken und glich das Wasserdefizit in den Böden wenigstens teilweise aus.

Seit langem bot wieder einmal der Juli und nicht der August die Höchsttemperatur des Jahres: Wärmster Tag des Sommers 2004 war der 23. Juli mit 32,2°C in Herrenberg und noch 30,0°C am 624m hohen Kühlenberg, dem dort einzigen 30ger.
Bei den „Sommertagen“ mit mindestens 25°C und den „Heißen Tagen“ mit 30 Grad und mehr liegt der diesjährige Sommer etwas hinter den Erwartungen zurück: 37 solcher Tage respektive 15 erfüllen für Herrenberg zwar knapp die Norm, fallen gegenüber den Traumwerten vom Jahr 2004 mit 89 Sommer- und 26 Hitzetagen aber beträchtlich ab. Die Sonne schien im Gäu seit Juni insgesamt 628 Stunden lang, anstelle von normal eintretenden 650 Sonnenstunden. Zum Vergleich: im gleichen Zeitraum 2003 verwöhnte sie uns mit sensationellen 863 Stunden, wobei der August vorigen Jahres mit 303 Stunden Sonnenschein besonders glänzte.

Fazit: gemessen am langjährigen Mittel, war der sonnenscheinärmere Sommer 2004 im Gäu dennoch insgesamt etwas zu warm und trotz der Augustregen auch noch zu trocken.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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