Teilweise ganz schön frostig - der Mai 2004

Der Mai tat sich schwer. Von einem kurzen Frühsommerintermezzo zur Monatsmitte mal abgesehen, war er durchweg zu frisch und blieb mit 11,7°C für die Mitteltemperatur in Herrenberg um fast 1 Grad hinter den Erwartungen zurück.

Der Frühling war in den vergangenen Wochen bei sehr wechselhafter Witterung und etlichen Kälterückfällen nicht das, was man im Wonnemonat erwartet, so das Herrenberger Wetterprojekt am Andreae-Gymnasium. Kaum Sonne in der ersten Monatshälfte, dafür aber wiederholt kühle Regenschauer, die das Thermometer beharrlich unter der 20 Grad-Marke hielten. Nordwinde überwogen auch noch in der zweiten, sonnigen Maihälfte und dämpften die Temperaturen spürbar bis zum Schluss.
Auf die Eisheiligen jedoch, die sich nicht immer genau an den Kalender halten, war in diesem Jahr Verlass: Von einem Tag auf den anderen stürzten die Temperaturen um runde 10 Grad ab und pendelten sich im einstelligen Bereich ein. Die Wetterstation am Kühlenberg bei Oberjettingen meldete am 8. und 9. Werte von nur noch 2,5°C bis 6,0°C. Polarluft bescherte dem Gäu in der dritten Monatsdekade nochmals Minusgrade und schädigte in ungünstigen Muldenlagen zum Teil die Obstblüte. Minus 0,3°C waren es am 24. in Herrenberg in 2 m Höhe in der Wetterhütte, am Boden Minus 1,8°C. Hans Gölz, Landwirt auf den Oberjettinger Höhenhöfen, beklagt enorme Frostschäden besonders bei den frühblühenden Erdbeeren. Die Wetterstation auf seinem Hof registrierte am 23. und 24. nochmals empfindliche Bodenfröste bis zu Minus 3,2°C.
Der insgesamt sehr durchwachsene Mai hatte aber auch seine Sonnenseiten. Neben Frosttagen stellten sich in Herrenberg am 18. und 20. die ersten Sommertage mit 25,5 Grad beziehungsweise 25,7 Grad ein. Damit liegt der Mai im langjährigen Trend, auch wenn seine Vorgänger der letzten Jahre diesbezüglich weniger geizten. Beim Sonnenschein holte der Monat in den letzten Tagen noch kräftig auf und schaffte mit 213 ebenfalls sein Soll, nachdem es bis zur Halbzeit bei mageren 45 Stunden noch nicht danach ausgesehen hatte.

Keine Trendwende aber beim Regen: Die mancherorts sehr ergiebigen Mairegen fielen im Gäu wiederum sehr bescheiden aus. Nur am Anfang und zum Schluss des Monats schüttete es kräftiger. Im Gäu summierte sich der Niederschlag je nach Lage auf 42 bis 47 mm, normalerweise sollten aber wenigstens 70 mm oder Liter je Quadratmeter zusammenkommen.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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