März 2004:
Erst kalt, dann mollig warm und wieder frostig kalt ...

Die letzten sonnigen Märztage brachten den Frühling ins Gäu. Allerdings hatte er sich durch das überwiegend kalte Wetter im letzten Monat erheblich verspätet. Dennoch wartete der März, der im übrigen sonnig und viel zu trocken ausfiel, mit neuen Temperaturrekorden auf.

In Herrenberg registrierte die Wetterstation am Andreae-Gymnasium für den Monat ein Temperaturmittel von 4,1°C, mithin 0,2 Grad weniger als normal. Ohne die spürbare Erwärmung der letzten Tage wäre der März jedoch als sehr kalter Frühlingsmonat in die Annalen eingegangen. Besonders in den höheren Lagen des Gäus kam die Natur in den letzten Wochen kaum von der Stelle. Dafür lagen die Tagestemperaturen viel zu niedrig. Der Monat kam auf den Gäuhöhen bei 17 Frosttagen und noch 2 Dauerfrosttagen insgesamt kaum über 3 Grad Celsius hinaus.

Der März startete um Herrenberg noch winterlich mit polaren Luftmassen und nasskaltem Schauerwetter. Erst am 13. wagte der Frühling den ersten ernsthaften, aber kurzen Vorstoß: Vom 15. bis zum 19. kletterten die Temperaturen bei milder Südwestströmung in Herrenberg bis zu 23,5°C. Am Kühlenberg waren es 21,7°C, also noch relativ wärmer. Damit verzeichnete der März neue Temperaturrekorde. Der Winter ließ in der Folgezeit aber dennoch nicht locker und kehrte mit Schneeregen und stürmischen Winden zurück. So registrierte der Windmesser der Wetterstation in Herrenberg am 21. Böen bis 82 km/h, was Sturmstärke bedeutet. Der Nachtfrost hielt sich trotz steigender Sonne und spürbar länger werdender Tage fast bis zum Schluss: Vom Bodenfrost verschont blieben Freilandpflanzen an nur 8 Märztagen. Am weitesten nach unten fiel die Quecksilbersäule in Herrenberg in 2 Meter Höhe am 12. mit Minus 7,1°C, aber auch am 28. waren es nochmals 5 Grad unter Null.

Überraschend hoch die Schneebilanz des Winters am 630m hohen Kühlenberg: Die weiße Pracht schmolz zwar immer wieder dahin. Zu den 50 Schneetagen des Winters gesellten sich im März aber nochmals 7 dazu, insgesamt mehr als in den vergangenen Wintern. Den letzten „Schneedeckentag“ stellte Gerda Gölz an den Oberjettinger Höhenhöfen am 24. fest. Bis dahin war der Winter dort trotz der vorübergehenden warmen Tage ein häufiger Gast. Unmittelbar über der wärmeabstrahlenden Schneedecke fiel die Temperatur an den Höhenhöfen noch am 12. des Monats unter Minus 13 Grad.

Beim Niederschlag hatte der März nach dem trockenen Februar ebenfalls wenig zu bieten. Immerhin regnete es wenigstens einmal ausgiebig, als am 24. satte Regenwolken auf südöstlicher Zugbahn bis ins Gäu vorstießen: 13 Liter je Quadratmeter waren es in Herrenberg, noch 11 Liter am Kühlenberg. Insgesamt aber blieb der Monat mit nur 32 mm deutlich im Defizit. Normal wären für den Monat nach Auskunft der Wetterstation in Herrenberg 44 mm und zur Nagold hin etwa 60 mm.

Einmal mehr im Plus dagegen die kräftige Frühjahrssonne mit 153 Sonnenstunden oder 113% des Normalwertes. Sie entschädigte in den zurückliegenden Wochen für die über weite Strecken unterkühlten Temperaturen, auch wenn nicht jeder Märztag von ihr verwöhnt wurde: Den Gewinn trug dabei hauptsächlich die zweite, sehr sonnige Märzhälfte ein.

Siehe auch:

Datentabelle Herrenberg/Kühlenberg  , HerrenbergdiagrammeKühlenbergdiagramme

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