Februar 2004: Am Anfang zu warm, am Ende zu kalt
Nach einem ungewöhnlich milden Auftakt verabschiedete sich der
Februar im Gäu mit Eiskellertemperaturen, während der Frühling
weiter auf sich warten lässt. Insgesamt war der letzte Wintermonat
mit 2,4°C in Herrenberg unterm Strich aber zu warm und darüber
hinaus auch zu trocken.
Nach den Aufzeichnungen des Herrenberger Wetterprojekts lag der Temperaturüberschuss
von 1,5 Grad aber ausschließlich an dem frostfreien und außergewöhnlich
milden Wetter in der ersten Februarwoche. Zweistellige Plusgrade mit
bis zu 18,4°C am 6. ließen schon Frühlingsgefühle
aufkommen, kurz darauf pendelten sich die Temperaturen aber auf einem
standesgemäßen Niveau um den Gefrierpunkt ein. Die zweite
Februarhälfte fiel sogar deutlich kälter aus als üblich.
Sturmtage am 7. und 8. im höheren Gäu ließen die ersten
warmen Tage des Jahres rasch vergessen und kündeten den sich anbahnenden
Wetterumschwung in Richtung Spätwinter an. Die Kühlenberg-Messstation
bei Hans Gölz auf den Oberjettinger Höhenhöfen registrierte
an beiden Tagen Windstärke 10, was 89 bis 102 km/h entspricht,
sowie im Gefolge häufige Schneefälle und nasskaltes Schauerwetter.
Das Temperaturmittel für den Februar lag dort am Monatsende mit
1,5°C allerdings ebenfalls im positiven Bereich.
Nach dem niederschlagsreichen Januar überwogen im Februar die trockenen
Tage bei weitem. Größere Niederschlagsmengen fielen in Herrenberg
nur am 8., sowie nochmals am 22. vom Himmel, hauptsächlich als
Schneeregen. Insgesamt summierte sich das besonders für die Bäume
dringend erforderliche Nass nach Auskunft der Wetterstation lediglich
auf 27 mm, normal wären für den Monat im Gäu knapp 50
Liter je Quadratmeter. Vergleichsweise noch trockener fiel der Februar
im letzen Jahr aus, als es der Wintermonat gar nur auf magere 14 mm
schaffte.
Auch was den Schnee anbelangt, gab es im Gäu schon härtere
Februarwinter. Selbst auf den höheren Gäuflächen schmolz
die dünne Schneedecke in der schon kräftigen Sonne immer wieder
ab. Insgesamt lag die weiße Pracht an der Wetterstation am Kühlenberg
noch an 15 Februartagen bis zu 10 cm hoch. Eiskellertemperaturen herrschten
im Gäu besonders im letzten Monatsdrittel: In der eingeflossenen
Polarluft kam es tagtäglich zu empfindlichen Strahlungsfrösten
bis zu Minus 9,8°C am 28., unmittelbar über dem Erdboden lagen
die Frühtemperaturen in den letzten Tagen sogar zum Teil unter
Minus 12 Grad. Auf den Höhen des Gäus verabschiedete sich
der meteorologische Winter sogar mit Eistagen in Folge, an denen das
Quecksilber auch tagsüber unter Null Grad blieb.
Pluspunkte erntete im abgelaufenen Februar allerdings einmal mehr die
Sonne: Mit 100 Stunden schien sie in Herrenberg schon doppelt so lange
wie im Januar und auch erheblich länger als die sonst üblichen
84 Stunden eines Durchschnittsmonats.
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