So heiß war es noch nie!

Es war der Sommer der Wetterrekorde! Hitzewellen mit teilweise tropischen Temperatur bescherten dem Gäu den heißesten, sonnigsten aber auch trockensten Sommer seit Menschengedenken. Herrenberg erlebte in den zurückliegenden drei Monaten 82 Sommertage mit mindestens 25 Grad sowie am 13. August eine neue Höchsttemperatur mit 37,7°C . Der August erreichte außerdem ein sensationell hohes Temperaturmittel sowie über 300 Sonnenstunden und wurde zum Rekordmonat schlechthin.

Der Hitzesommer lief im August noch einmal zu Höchstform auf, ehe ihm endlich herbstlich-kühles Regenwetter den Garaus machte. Der letzte Sommermonat stellte in punkto Wärme und Sonne dabei selbst den Jahrhundertjuni noch in den Schatten, so das Herrenberger Wetteprojekt. Neben einer fast unglaublichen Mitteltemperatur von 23,0° verbuchte er allein 14 der insgesamt 25 heißen Tage des Sommers mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke auf sein Konto. Bisher brachte es ein normaler Sommer in Herrenberg nur auf 7 bis 9 solcher Tage. Die größte Hitze des Jahres fiel in die Zeit zwischen dem 4. und 13. August, als im Gäu durch alle Höhenlagen hindurch Backofentemperaturen bis in die späten Abendstunden herrschten. Nach den Messungen der Herrenberger Wetterstation wurde dabei die 35 Grad-Marke gleich an 8 Tagen deutlich übertroffen mit Spitzenwerten von 37,7°C am 13., 36,9°C am 9. sowie jeweils noch einmal 36,0°C am 8. und 12. August.
Vom 1. bis zum 28. des letzten Monats reihte sich ein Sommertag an den anderen und selbst am 626m hohen Kühlenberg blieb das Quecksilber nur an wenigen Tagen unter der Sommermarke von 25 Grad. Auch dort gab es vom 2. bis zum 13.ten 12 heiße Tage in Serie mit Temperaturen bis zu 35,5°C.
Bei der Sonnenscheindauer nimmt der August jetzt ebenfalls die Spitzenposition ein, denn zum ersten Mal seit Beginn der Messungen des Wetterprojekts hat ein Monat die 300-Stunden-Grenze überschritten, und das trotz der letzten durchwachsenen Tage. Nach 291 Stunden im Juni schaffte der August jetzt 303 Sonnenstunden. Sensationell auch die Temperaturwerte in der ersten Monatshälfte: Bei Halbzeit lag das Temperaturmittel in Herrenberg noch bei tropischen 27 Grad, und in den gewöhnlich sommerfrischen Gäuhöhen beobachteten die Wetterfrösche derweil sogar 9 „Tropennächte“, in denen das Thermometer überhaupt nicht mehr unter die 20 Gradlinie fiel.
Die wenigen Niederschläge im vergangenen Monat waren nicht der Rede wert, bis zum 15. fiel sogar kein Tropfen vom meist wolkenlosen Himmel. Erst der drastische Wetterumschwung brachte zum Monatsende neben kühler Herbstluft und Nachttemperaturen unter 10 Grad wenigstens den einen oder anderen ergiebigeren Schauer. Andreas Ivens, Hausmeister am Herrenberger Andrea-Gymnasium, registrierte aber insgesamt nur 30,7 mm für den ganzen Monat, was etwa 37% der zu erwartenden Monatsmenge entspricht. Der August war somit noch trockener als seine Vorgänger. Die tiefste Augusttemperatur hatte in diesem Jahr der Kühlenberg mit 8,2°C am 31. zu verzeichnen.
Ursache für die durchgängige und außergewöhnliche Trockenheit und Hitze des ganzen Sommers waren laut Herrenberger Wetterprojekt sehr stabile, blockierende Hochdruckbrücken über Mittel- und Südeuropa, die alle Regenfronten fernhielten und überdies auch noch ständig subtropische ausdörrende Warmluft anschaufelten.

Siehe auch: Datenblatt Hbg ,  Datenblatt Kühlenberg
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