Sensationell heißer und sonniger Juni
2003
Das Wetter bricht alle Rekorde! Temperaturen wie im Treibhaus und
Sonne satt. Der Juni war auch im Gäu sensationell heiß. Statt
der normalen 15,7°C für die Durchschnittstemperatur ermittelte
die Herrenberger Wetterstation mit 21,4°C bei 25 Sommertagen den
bisher wärmsten Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dagegen
fiel die Niederschlagsbilanz trotz lokaler Platzregen und heftiger Gewitter
erneut sehr dürftig aus.
Statistisch gesehen hat der Sommer in punkto Wärme sein Soll längst
erfüllt. Sieben Heiße Tage mit Temperaturmaxima von über
30 Grad und insgesamt 25 Sommertage mit mehr als 25 Grad gehen allein
auf das Konto des superheißen Juni .Zusammen mit den Werten vom
Mai reicht das für einen ganzen Sommer.
Die Höhepunkte der Hitzewelle erlebte das Gäu vom 10. bis
zum 12. sowie um den 23., als das Quecksilber in der Wetterhütte
bis auf 34,7°C kletterte. Wärmer war es seit den Aufzeichnungen
der Herrenberger Wetterfrösche lediglich im letzten Jahr am 19.Juni.
Nur kurz gab es Gelegenheit, bei kühlerer Luft und Temperaturen
unter 25 Grad vom 18. bis zum 22. etwas durchzuatmen. Es war aber trotzdem
vom ersten bis zum letzten Junitag ohne Unterbrechung viel zu warm,
so dass bei genügender Luftfeuchte die Unwetter wie am 14. eigentlich
vorprogrammiert waren.
Bisheriger Sonnenscheinrekord:
Rekordverdächtig auch die Sonne, die es im Juni auf 291 Stunden
Sonnenschein brachte, normal wären es 210! Dass sie nach vorübergehender
Zurückhaltung im Mai jetzt derart einheizte und der vergangene
Monat auch dadurch völlig aus der Art schlug, lag laut Wetteprojekt
an einem stabilen Osteuropahoch, an dessen Südwestflanke ständig
schwülwarme Mittelmeerluft angezapft wurde, während atlantische
Tiefdruckgebiete einen großen Bogen um uns schlugen. Somit blieb
auch der letzte mögliche Kälterückfall, die „Schafskälte“
mit kühl-feuchter Polarluft aus.
Obere Gäulagen ebenfalls extrem warm:
Selbst auf den Höhen des Gäus wollte die teilweise drückende
Schwüle nicht weichen. So verzeichnete die Klimastation am Oberjettiger
Kühlenberg in immerhin 620m Höhe mit dem letzten Junitag schon
den vierten heißen Tag des Jahres mit bis zu 32,9°C am 23.
und ebenfalls unglaubliche 21 Sommertage. bei einer Monatstemperatur
von extrem hohen 20,6 Grad. Sehr bescheiden war einmal mehr die Niederschlagsbilanz
für Felder und Gärten:
Das
gesamte Nass kam im wesentlichen an 2 Tagen über das Gäu,
nämlich am 14., dem Unwettertag
mit verheerendem Hagelschlag in und um Herrenberg und einer satten
Regenmenge von 23,6 mm, sowie kurz darauf am 18., als es hier noch einmal
in wenigen Stunden 15,7 Liter auf den Quadratmeter schüttete. Ergiebige
Landregen sind zur Seltenheit geworden. Insgesamt kamen im Juni wieder
nur 63 mm für Herrenberg sowie 50 mm am Kühlenberg zusammen.
Gemessen am Junisoll von etwa 85 Litern je Quadratmeter waren das örtlich
kaum mehr als die Hälfte der normalen Menge.
Siehe auch: Datenblatt
Herrenberg, Datenblatt
Kühlenberg |