April 2003:
Erst frostig, dann viel zu warm und zu trocken

Das Aprilwetter hatte viele Gesichter. War es zu Beginn eher noch Winter als Frühling, so kam der wetterlaunische Monat kurz darauf bei extremer Trockenheit schon mit Frühsommertemperaturen daher. Herrenberg erlebte im insgesamt zu warmen und sonnigen April schon die ersten Sommertage des Jahres mit bis zu 26 Grad. Der erhoffte Regen ließ aber bis zum Schluss auf sich warten. Dürftige Regenbilanz.
Viele, die den Regen dringend benötigten und auf den längst fälligen Witterungsumschwung hofften, konnten erst am Monatsende aufatmen. Das kostbare Nass fiel aber selbst am regnerischen letzten Tag mit rund 5 Liter auf den Quadratmeter nicht allzu üppig aus. Die bis dahin an den beiden Wetterstationen am Herrenberger Andreae-Gymnasium sowie am Oberjettinger Kühlenberg zusammengekommenen Aprilniederschläge waren mit Ausnahme der ergiebigen Schneeregenschauer am 2. des Monats sowieso kaum der Rede Wert. Trockene Ostwinde und viel Sonne dominierten anstelle des sprichwörtlichen Aprilwetters. Bringt es der Normalapril im Gäu locker auf 50 bis 60 Liter je Quadratmeter, so waren es in diesem trockenen Frühjahr insgesamt nur 32 mm für den Monat. Viel zu wenig, zumal es zuvor kaum regnete. Betroffen von den diesjährigen Wetterkapriolen sind vor allem Gärtner und Landwirte. Hans Gölz aus Oberjettingen rechnet auf den ausgetrockneten Böden mit Ertragseinbußen bei Erdbeeren und Feldfrüchten. Nach den Wetteraufzeichnungen der Station auf seinem Hof fehlen der Natur in diesem Frühjahr bis jetzt gut und gerne um die 70 Liter Regen, mehr als ein kompletter Monatsniederschlag.

Vorgezogener Frühsommer.
Wer indes weniger vom Wetter abhängig ist, konnte sich nach der anfänglichen Aprilkälte mit letzten Schneefällen und Frostnächten in Folge mit Temperaturen bis zu Minus 8°C über den vorgezogenen Frühsommer freuen. Ab Mitte April ging es mit den Temperaturen im Gäu nämlich steil bergauf. Zwischen dem letzten Frosttag am 11. und dem ersten Sommertag vergingen laut Auskunft von Christian Heinkel vom Herrenberger Wetterprojekt nicht einmal zwei Wochen. Mittagstemperaturen deutlich über 20 Grad waren um Herrenberg in der zweiten Aprilhälfte fast an der Tagesordnung. Der wärmste Apriltag stellte sich in der Gäustadt mit sommerlichen 26,0°C am 28. ein. Die Messstation bei den Jettinger Höhenhöfen registrierte als Maximum immerhin 22,9°C, nachdem dort am 11. nochmals 3 cm Schnee lagen und der Monat zu Beginn eher eine spätwinterliche Vorstellung gab. Insgesamt fiel der April in Herrenberg wegen den anhaltend hohen Temperaturen der letzten Wochen mit 9,4°C für das Monatsmittel um ein gutes Grad zu warm aus. Selbst auf den Höhen von Jettingen bis Deckenpfronn erreichte das Temperaturmittel noch viel zu hohe 8,0 Grad. Überdurchschnittlich einmal mehr auch der Sonnenschein im Gäu. Die im Durchschnitt zu erwartende Sonnenscheindauer von 165 Stunden wurde wie schon in den Vormonaten mit 218 Stunden weit übertroffen.
Schon jetzt steht für die Wetterfrösche bereits fest: sonniger, trockener und wärmer waren die ersten Monate des Frühjahrs im Gäu seit Jahrzehnten nicht mehr.

Siehe auch: Datenblatt Herrenberg,  Datenblatt Kühlenberg, Schneebericht Winter 02/03

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