2002 - extrem nass und trotzdem viel zu warm

Regen satt im Gäu. Hans Hertzschuch sowie Andreas Ivens, beide Hausmeister am AGH, registrierten dort anstelle der zu erwartenden 700 mm für das gesamte Jahr satte 940 mm. Der Kühlenberg verzeichnete trotz weniger Gewittergüsse im Hochsommer genau so viel.
Am Überfluss hatten alle Monate bis auf Januar, April, dem trocken-heißen Juni und dem Dezember ihren Anteil. Besonders regenreich waren der Hochsommer ab dem Juli sowie der gesamte Herbst. Allerdings blieb das Gäu trotz der Augustunwetter weitgehend von Überschwemmungen verschont. Niederschlagsreichster Monat im abgelaufenen Jahr war in Herrenberg der Juli mit 128mm, gefolgt vom August mit 116mm. Am wenigsten Nass von oben kam im Januar mit nur 21mm, sowie im April mit 33 und Juni mit 40 Litern je Quadratmeter. Das schlechteste Wetter hatte mit über 20 Regentagen der März sowie der Oktober zu bieten. Stürmisch ging es auf den Höhen des Gäus hauptsächlich im Februar und Oktober zu, mit einem Windmittel von 3,7 m/s bzw. 3,2 m/s und Sturmböen im Orkantief Jeannette Ende Oktober bis zu 100 km/h oder Windstärke 11. Die wolkenreichen atlantischen Luftmassen wirbelten aber nicht nur vermehrt Niederschläge daher, sondern trieben auch die Durchschnittstemperaturen ordentlich in die Höhe. Bis auf den September, der um 0,4°C zu kalt ausfiel und den normal verlaufenen Januar mit einer eiskalten und trockenen ersten Hälfte mit bis zu Minus 14,0°C , aber einer um so milderen zweiten Hälfte, lagen alle Monate weit im Plus, Juni und November gleich um 3,0 Grad, ganz extrem gar der Februar mit 4,4 Grad über dem Durchschnittswert und 18,1 Grad für die Temperaturspitze. Wintermonate mit einem Temperaturmittel unter Null kamen 2002 in Herrenberg nicht vor. Frosttage gab es im abgelaufenen mit nur 58 weniger als sonst, üblich wären um die 75, frostfrei blieb es vom 17. April bis zum 19. Oktober. Unübersehbar ist die weitere Erwärmung, besonders im Südwesten, die nicht mehr nur in Zehntelgraden zum Ausdruck kommt. Trotz des durchwachsenen Hochsommers konnte man in der Gäustadt nach den Aufzeichnungen von Christian Heinkel vom Wetterprojekt an 48 Sommertagen Temperaturen von über 25 Grad genießen, den letzten davon noch am 9.September. An 8 Tagen langte es sogar zu über 30 Grad. Diese Hitzetage gab es am Kühlenberg nur am 17. und 18. Juni, der heißesten Zeit des Jahres. Der Juni war auch zweifellos der schönste Monat. Er glänzte mit 273 Sonnenstunden, den meisten Schönwetter- und Sommertagen, der höchsten Monatstemperatur von 18,7 Grad sowie einer neuen gemessenen Höchsttemperatur für Herrenberg von 35,7°C am 18. des Monats. Die meisten wolkenlosen Tage aber hatte der Januar zu bieten. Auf den Höhen des Gäus strahlte die Sonne an 16 Tagen von morgens bis abends. Nicht zuletzt deshalb war nach den Messungen des Wetterprojekts das Gäu im vergangen Jahr beim Sonnenschein im Vergleich mit anderen Regionen des Landes Spitze, Herrenberg eine Sonnenstube. Trotz des Schmuddelherbstes und einem Dezember mit nur 44 Stunden Sonne kamen für das ganze Jahr noch sehr gute 1830 Sonnenstunden zusammen.

Kommentare zu den einzelnen Monaten im Jahr 2002:

  1. Der Januar - von einem Extrem ins andere
  2. Der Februar - viel zu warm
  3. Der März - wechselhaft
  4. Der April - erste Hälfte mit kühl-trockener Kontinentalluft
  5. Der Mai - kein Wonnemonat
  6. Der Juni - tropisch warm
  7. Der Juli - nass und unbeständig
  8. Unwettermonat August
  9. Kühler und regenreicher September
  10. Oktober - mehr grau als golden!
  11. November - trüb, neblig, nass!
  12. Dezember - ohne Winter und Sonne

 

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