Bericht für den Gäuboten (W. Roos, Wetter-AG)
November '02
- trüb, neblig, nass!
Der Winter lässt noch auf sich warten. Durchgehend zu
warm und auch viel zu nass präsentierte sich der November
in diesem Jahr im Gäu. Graue Nebelvorhänge und Wolken
verdeckten die Sonne an den meisten Tagen. Die Regentage wollten
kein Ende nehmen.
Nässe, wohin man schaut. Halbwegs sonnige und trockene
Tage, die besonders den durchtränkten Böden gut getan
hätten, konnte man in Herrenberg und Umgebung in den letzten
Wochen an den Fingern einer Hand abzählen, so die Wetterfrösche
des Wetterprojektes um Joachim Wirth, Lehrer am Herrenberger
AGH. Die Wetterstation registrierte dort nämlich nur 46
Stunden Sonnenschein im ganzen Monat, gegenüber 69 im Novembermittel.
Dagegen regnete es an fast allen Novembertagen. Die Temperaturen
lagen mit durchschnittlich 7,0 °C in der überwiegend
milden Witterung bei meist westlichen Winden weit über
den normalen Verhältnissen. Der Durchschnittsnovember bringt
es in Herrenberg nämlich gerade noch auf 4,0 Grad. Spitzentemperaturen
nahe 20 Grad, wie sie Anfang November durchaus noch vorkommen
können, fehlten zwar, doch , so Matthias Etüs vom
Wetterprojekt, gab es auch keine nennenswerten Pendelausschläge
in den negativen Bereich wie im letzten Jahr, geschweige denn
gar einen Wintereinbruch. Mehr als einen einzigen Nachtfrost
am 7. mit Minus 0,5 Grad brachte der Vorwintermonat nicht zustande,
maximal 16,4 Grad waren es noch am 3. des Monats. An der Wetterstation
bei Hans Gölz auf den Oberjettinger Höhenhöfen
in 620m Höhe schoss der Monat bei ebenfalls zu milden 6,2
°C auch weit übers Ziel hinaus und blieb in 2m Höhe
sogar ganz frostfrei. Auf den Höhen des Gäus machte
sich die Sonne bei 26 trüben Schmuddelwettertagen mit Regen
und häufigem Nebeltreiben noch rarer als in Herrenberg.
Das Quecksilber kletterte am Kühlenberg zwar am 3. nochmals
bis auf 13,6°C, orientierte sich ansonsten aber meist am
Mittelwert. Fehlanzeige auch beim Wind. Lediglich um den 7.
bis 9. ging es bei Windstärke 7 dort oben etwas turbulenter
zu, insgesamt kamen aber nur 2,4 Meter je Sekunde im Schnitt
zustande. Nach dem nassen Herbst trockneten die Böden im
Gäu bei 85% durchschnittlicher Luftfeuchte und den ständig
durchziehenden Regentiefs auch im November nicht mehr ab. Herrenberg
erlebte den nassesten Herbst seit Jahren. Wiederum schüttete
es rund 90 Liter auf jeden Quadratmeter, runde 180% des Solls.
Der Jahresniederschlag von 700 mm ist damit jetzt schon längst
überschritten.
Siehe auch: Übersicht
Herrenberg, Übersicht
Kühlenberg
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