Bericht für den Gäuboten (W. Roos, Wetter-AG)

Oktober '02 - mehr grau als golden!

Von wegen „Goldener Oktober“. Das Wetter der vergangenen Wochen glich eher einem Wechselbad bei viel zu wenig Sonne, dafür aber Regen und Nässe im Überfluss. Zudem fegten bei insgesamt durchschnittlichen Temperaturen mit einem Mittelwert von 9,1°C für Herrenberg die ersten Herbststürme über das Gäu.

Die Herrenberger Wetterstation registrierte im Oktober nur noch zu Beginn so etwas wie einen Altweibersommer bei Temperaturen um die 20 Grad. Danach, so Mattias Etüs und Christian Heinkel vom Herrenberger AGH fuhren die Temperaturen ständig Achterbahn. Ein Tief folgte dem anderen. Schon in der ersten Monatshälfte kam es in den kurzen ruhigen Wetterphasen öfters zu leichten Bodenfrösten, dazwischen immer wieder Vorstöße mildere Luftmassen und kleine Hoffnungsschimmer in Richtung sonniger Herbst. Was die Herbstsonne angeht, so schien diese im vergangenen Monat nur ein einziges Mal von morgens bis abends, und das gleich am 1., insgesamt waren es 117 Stunden. Ein durchschnittlicher Oktober bringt es immerhin auf 135 Stunden. Föhnwetter am 16. mit klarer Luft und Fernsicht von den Höhen des Gäus trieb die Temperaturen vermutlich ein letztes Mal in diesem Jahr auf spätsommerliche 21,4°C in Herrenberg und noch 18,5 Grad in Jettingen. Der kalte Herbst mit neblig-trübem und windigem Regenwetter im Wechsel wurde durch ein Frontgewitter mit kräftigem Temperatursturz dann noch am selben Tag eingeläutet. Es folgte am 20. der erste Frost in 2 Metern Höhe mit Minus 1,0 Grad und Minus 3,2 in Erdbodennähe. Erste Herbststürme, Laubfall und Regentag in Folge beendeten endgültig die mildere Jahreszeit. Der Oktober, an für sich einer der trockensten Monate des Jahres, brachte es in Herrenberg einmal mehr auf enorme Regenmengen. 94,4 mm bedeuten über das Doppelte des langjährigen Mittels, überdies ist das Jahressoll von 700mm jetzt bereits schon erreicht. Stürmisch ging es dann dem Monatsende entgegen. Am 23. registrierte die Messstation am Kühlenberg auf dem Höhenhof der Familie Gölz schon um die 80 km/h und Windstärke 9, im Orkantief „Jeanette“ am 27. und 28. sogar schwere Sturmböen mit über 100 km/h, was Windstärke 11 entspricht. Auch in Herrenberg lagen die Böenspitzen im stärksten Sturm seit „Lothar“ bei über 90 Stundenkilometern.

Siehe auch: Übersicht Herrenberg,  Übersicht Kühlenberg

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