Bericht für den Gäuboten (W. Roos, Wetter-AG)
Unwettermonat August
Regen satt im August. Statt Sonne und Hitze bescherte der Unwettermonat
auch dem Gäu ungewöhnlich viele und heftige Platzregen.
Mit 112 mm Regen wurde das Soll von 85 mm zwar nicht dramatisch
übertroffen, trotzdem war der letzte Sommermonat viel zu nass.
Dennoch, die Herrenberger Wetterstation registrierte neben 13 Sommertagen
hohe Durchschnittstemperaturen bei einem Monatsmittel von 18,0°C.
Damit war auch der verregnete August um 1,3 Grad zu warm, und dies
obwohl er in der ersten Hälfte auch bei den Temperaturen eine
schlechte Figur abgab. Mit Sommertagen und Freibadwetter musste
man nämlich bis zum 15. des Monats warten. Bis dahin verging
bei teilweise schon frühherbstlicher Stimmung und Tageshöchstwerten
um die 20 Grad kaum ein Tag ohne Regen. Mehreren Stunden Sonnenschein
am Stück waren die Ausnahme. Ursache für das trübe
Waschküchenwetter war eine Serie von Tiefdruckgebieten, die
allerdings dem Gäu im Gegensatz zu anderen Regionen keine dramatischen
Niederschlagsmengen bescherten. Bis zum 12. kamen in Herrenberg
noch akzeptable 65 Liter pro qm zusammen. In der einwöchiger
Regenpause danach heizte die Sonne dann bei hochsommerlicher Witterung
und Temperaturen bis zu 30,1°C am 19. dem wärmsten Augusttag,
nochmals kräftig auf. Im Gäu wurde es zusehends schwüler
und wärmer, aber auch gewittriger. Heftige Unwetter führten
am 20. zu lokalen Überschwemmungen. In Herrenberg fielen binnen
zwei Stunden 22,7 L Regen auf jeden Quadratmeter, zuviel für
Böden und Gullies, während die Wetterstation am Kühlenberg
an diesem Tag nichts registrierte. Letzterer machte seinem Namen
im vergangenen Monat übrigens Ehre, denn bei nur 5 Sommertagen
und 16,8 Grad für das Mittel kletterte das Quecksilber dort
an den meisten Augusttagen kaum über die 20-Grad-Marke. Die
zweite Monatshälfte, die übrigens nicht zuletzt wegen
der vielen Wolken und hohen Luftfeuchte mit 19 Grad im Schnitt wärmer
als der sonnige Juni war, wäre im obersten Gäu um Jettingen
sogar fast zu trocken geraten, hätte der Himmel dort nicht
am letzten des Monats seine Schleusen geöffnet. In nur einer
Stunde schüttete es 20,8 Liter, innerhalb eines 10-Minuten-Zeitraumes
sogar 8,6 Liter je qm, während es in Herrenberg trocken blieb.
Siehe auch: Übersicht
Herrenberg, Übersicht Kühlenberg
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