Bericht für den Gäuboten (W. Roos, Wetter-AG)
Der April
2002 - erste Hälfte mit kühl-trockener
Kontinentalluft
Launischer April. Das Wetter der letzten Tage, ein typischer Aprilmix
aus Regenschauern und Sonnenlücken. Dabei war es im Gäu
am Ende aber nur wenig wärmer als zu Beginn des Monats, der
verheißungsvoll sonnig, trocken und warm begonnen hatte. Nach
den Aufzeichnungen am AGH pendelte sich die Temperatur in Herrenberg
nach ständigem Auf und Ab bei einem Monatsmittel von 8,7 °C
ein, etwa 0,5 Grad über dem langjährigen Mittel.
Regen gab es nach der langen Trockenperiode zwar noch reichlich,
jedoch insgesamt für einen April zu wenig.
Dass das Temperaturniveau seit dem März nicht so auffällig
gestiegen ist, wie man es hätte erwarten können, lag eigentlich
nur daran, dass der Vormonat viel zu mild ausfiel. Der April startete
sonnig. In der aber doch recht kühlen, von Ostwinden
beherrschten Strahlungswetterlage kam es noch bis zum 16. regelmäßig
zu Nachtfrösten bis -2,3°C und selbst am 27. registrierte
die Herrenberger Wetterstation noch leichten Bodenfrost. Ab dem
13. sorgten kühle, apriltypische nordwestliche Schauerwetterlagen
dafür, dass der Frühling in den letzten Wochen nur zögerlich
von der Stelle kam. Bescheidene 21,7°C am 25., dem wärmsten
Apriltag, verzeichnete die Wetter-AG um Matthias Etüs und Christian
Heinkel für die Höchsttemperatur in Herrenberg, kaum mehr
als im März, an nur 5 Tagen wurde die 20-Grad-Marke überhaupt
gestreift. Vor Jahresfrist konnte man um Ostern schon die ersten
Sommertage genießen. Dennoch, in der letzten Woche holte der
Monat noch kräftig auf, das Temperaturmittel stieg seit dem
23. um ein ganzes Grad, so dass der April unterm Strich sogar noch
etwas zu warm geriet. Auf dem windausgesetzten Kühlenberg bei
Oberjettingen registrierte die Wetterfrösche an ihrer Messstation
neben einem leichten Föhneinbruch am 30., der in tieferen Lagen
nicht zu spüren war, insgesamt 2,6 m/s für die mittlere
Windgeschwindigkeit im April sowie 56,8 m/s für die Windspitze
am 27. Windigster Tag im Oberen Gäu war der 28. mit einer mittleren
Windgeschwindigkeit von 5,8 m/s oder 21 km/h. Das Quecksilber bewegte
sich auf dem höchsten Gäupunkt zwischen -3,1°C und
19,3 Grad. Die Landwirte im Oberen Gäu konnten nach dreiwöchiger
Trockenperiode aufatmen, denn die gleichmäßig verteilten
Niederschläge der zweiten Monatshälfte in der kühl-feuchten
Witterung waren dringend nötig. Heftige Regen- und Graupelschauer
führten lokal zu ergiebigen Niederschlägen, insbesondere
am 26. und 29.. In Herrenberg selbst reichte es bis zum Monatsende
noch zu insgesamt 33 L je qm, etwa 65 % des Aprilmittels.
Siehe auch: Übersicht
Herrenberg, Übersicht Kühlenberg
|