Inversionswetterlage an einem Novembertag

Bild 1 (links):

Die "Rauchfahne" (*) eines Schornsteins beim Herrenberger Muschelkalkwerk, etwa 1km südlich der Wetterstation am AGH, verdeutlicht die umgekehrte Temperaturschichtung der Luft, während einer herbstlichen Inversionswetterlage. Inversionen blockieren Vertikalbewegungen und damit den Luftaustausch.

Die durch kondensierten Wasserdampf weiß erscheinenden Abgase steigen bei völliger Windstille kerzengerade vom Schornstein hoch und kühlen sich dabei adiabatisch bis auf Umgebungstemperatur ab. Von diesem Zeitpunkt an knickt die "Rauchfahne" rechtwinklig ab, da die Umgebungsluft weiter oben wärmer ist und die Abgase somit keinen Auftrieb mehr erfahren. Zum Zeitpunkt der Aufnahme an einem Novembertag des Jahres 2001 lag die Lufttemperatur im rund 100m höher gelegenen Ortsteil Haslach 8° Celcius über der Temperatur in Herrenberg. Die Auflösung der Inversion durch die noch kräftige Einstrahlung und der damit verbundenen Erwärmung der bodennahen Luftschicht erfolgte gegen Mittag. Die Muldenlage Herrenbergs sowie die westlich anschließenden, offenen Gäuhochflächen begünstigen zudem die Ausbildung nächtlicher Bodeninversionen durch Kaltluftabfluss zu jeder Jahreszeit. Voraussetzung dafür ist ruhiges Strahlungswetter. (Ro)

Bild 2 (vom 04.11.03): In der bodennahen Kaltluft wurde die Taupunktstemperatur unterschritten und damit die Nebelbildung eingeleitet.

Siehe Diagramm zur Inversion Herrenberg/Kühlenberg

Siehe auch "Trockental bei herbstlicher Inversion"

© Wetter- und Klimaprojekt Herrenberg


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